Freitag, 6. September 2019

(K)ein Herz für Kinder - Aus dem Gemeinderat am 5.9.2019

Der gelb markierte Bereich zeigt etwa die 410qm, die jetzt von der
Gemeinde an den Bauträger abgetreten (verschenkt) wurden.

In der Gemeinderatssitzung vom 5. September 2019 hat die selbsternannte "Familienpartei" ÖVP gemeinsam mit der SPÖ beschlossen, ein Grundstück von 410qm an die HEIM Genossenschaft abzutreten (schenken!). Das ist auch deshalb besonders schade, weil sich auf diesem Grund viele alte Bäume befinden, die in den von uns vorgeschlagenen Kinderspielplatz integriert hätten werden können und nun gefällt werden sollen. Im Gegenzug würde der von der Genossenschaft lt. NÖ Bauordnung zu errichtende Spielplatz in der Größenordnung von ca. 390qm und 4 Kleinkindspielgeräten öffentlich zugänglich gemacht werden. 

Blick auf den Baumbestand, von der
Josef Ressel Straße aus gesehen
Warum dieser "Deal" kein Deal ist, und die Gemeinde sich hier entweder über den Tisch ziehen ließ oder absichtlich dem Bauträger einen Vorteil zum Nachteil der Bevölkerung geschafft hat?
1. Der Bauträger hätte ohnehin einen Spielplatz in der Größenordnung von 390qm erstellen müssen. Inklusive Anschaffungskosten, Wartung und Haftungen. Alternativ wäre eine hohe Abschlagszahlung an die Gemeinde fällig gewesen.

2. Die Überlassung des Grundstückes wertet das gesamte Projekt für den Bauträger auf und bringt ihm finanzielle Vorteile in der Vermietung und im Verkauf der geplanten Reihenhäuser. Wir forderten einen Grundstückstausch, damit sowohl der Bauträger als auch die Gemeinde ihre Flächen für Wohneinheiten und öffentlicher Grünraum optimieren können.
Das wäre ein echter Deal gewesen.

3. Die Gemeinderegierung hat folgenden Antrag von uns niedergestimmt:
"Die Gemeinde tritt nochmal mit der Genossenschaft HEIM in Verbindung, mit dem Ziel dass die Genossenschaft die laut Spielplatzverordnung vorgeschriebenen Fläche zur Verfügung stellt und die Gemeinde gemeinsam mit der von ihr zur verfügung gestellten 410qm einen Spielplatz von 800qm errichtet.“

Kein dringender Wohnbedarf für Familien?

In der naheliegenden Weghubersiedlung gibt es keinen Spielplatz. Trotzdem wurde argumentiert, dass den Spielplatz ohnehin nicht viele Kinder nutzen werden, weil die geplanten Wohnungen nur zum Teil für Familien geeignet sein werden, und ein Teil Startwohnungen entstehen sollen. Seit bekannt ist dass es die Möglichkeit gibt dort Wohnungen zu errichten, weisen wir darauf hin, dass es in Biedermannsdorf dringenden Bedarf an Wohnungen für Familien gibt. In bereits bestehenden Startwohnungen der Gemeinde sind bereits Jungfamilien dringend auf der Suche nach größeren Wohnungen. Die logische Konsequenz aus dem Neubau von ausschließlich familientauglichen Wohnungen ist, dass die bestehenden Startwohnungen wieder frei werden. Daher ist es inakzeptabel, dass es in Biedermannsdorf keine geförderten Wohnungen über 100qm gibt. Unter "Jungfamilienwohnungen" versteht die SPÖVP eine Größe von 75qm

Uns ist es ein Rätsel warum die Gemeinderegierung sich immer wieder auf Vereinbarungen einlässt, welche ganz offensichtlich zum Nachteil für die Biedermannsdorfer Bevölkerung sind.
Laut und emotional wurde es, als GR Anne-Marie Kern auf die verwandtschaftliche Verbindung der Bürgermeisterin zum Bauträger hingewiesen hat. Weswegen der Appell von GR Kern, diese Verbindung für eine gute Verhandlungsbasis zu nutzen, nahezu unterging.

Bereits letzte Woche haben wir über unsere teilweise trostlosen, wenig einladenden Spielplätze berichtet und unsere Vision vom Erlebnisraum vorgestellt. Lesen Sie weiter unter "Vom Spielplatz zum Erlebnisraum"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen