Im Jahr 2022 wurden knapp 85 Prozent der Güter auf der Straße transportiert – und nur etwa 15 Prozent über die Schiene. Berücksichtigt man neben der Gütermenge auch die Transportentfernung, liegt der Anteil der Schiene immerhin bei knapp 30 Prozent, da sie vor allem für Transporte über größere Entfernungen genutzt wird. Ziel ist laut Masterplan Güterverkehr des Lebensministeriums aber ein Anteil von 40 Prozent bis 2040.
Die neuesten Zahlen der Statistik Austria zeigen für 2023 keine Trendwende, sondern sogar einen leichten Rückgang des Schienengüterverkehrs in der Güterverkehrsentwicklung.
Der hohe Anteil des Straßengüterverkehrs hat zahlreiche negative Auswirkungen wie Lärmbelastung, Luftverschmutzung, Staukosten und CO2-Emissionen. Er verursacht damit externe Kosten für die Allgemeinheit. So beliefen sich laut Umweltbundesamt die Kosten für CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs auf Autobahnen und Bundesstraßen im Jahr 2021 auf 319 Millionen Euro, die Kosten für Lärmbelastung auf knapp 80 Millionen Euro. Insgesamt werden die externen Kosten bis 2024 auf 613 Millionen Euro geschätzt. Bisher mangelt es im Straßengüterverkehr an Kostenwahrheit, denn die Unternehmen müssen diese externen Kosten, die sie beim Transport ihrer Güter verursachen, nicht vollständig bezahlen. Nur knapp die Hälfte dieser externen Kosten des Straßengüterverkehrs wird angelastet. Und: Wir können den Güterverkehr nur dann klimafreundlicher machen, wenn einerseits emissionsärmere Fahrzeuge eingesetzt werden und andererseits der Güterverkehr anteilig von der Straße auf die Schiene verlagert wird.
Natürlich kann man auch fragen: Müssen wir wirklich so viel auf Kosten endlicher Ressourcen produzieren? Könnten wir nicht lokaler produzieren? Güter haltbarer machen und länger nutzen? Sie weniger Modetrends unterwerfen? Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Quellen:
https://kontext-institut.at/inhalte/guetertransport-strasse/
https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:2a0bcf9b-e7b7-4aea-952e-5e716b7401bc/viz_2011_kap_7.pdf
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