Samstag, 29. Oktober 2016

Geht´s uns schlecht?


Am 27. Oktober haben wir auf unserer Facebook- Seite im Wesentlichen die Aussagen eines Artikels von dieSubstanz.at wiedergegeben, in dem einige positive Entwicklungen Österreichs aufgezeigt wurden. Wir taten dies, um dem allgemeinen Trend der Angst- und Panikmache und dem negativen Grundton in den Medien bewusst etwas entgegenzusetzen.

Dieses Posting hat neben positiven auch eine negative Reaktion hervorgebracht. Eine Dame schrieb uns:
Das schrammt aber an der Realität stark vorbei. Die Menschen in Österreich die von
einer Mindestpension leben oder Alleinerzieher sind, werden mit dieser Statistik nichts anfangen können. Wenn man auch einigermaßen rechnen kann, dann wird in der Zukunft die Lage noch schlechter werden. Zusätzliche Kosten für die Betreuung der Flüchtlinge samt Wirtschaftsflüchtlingen die noch zusätzlich medizinisch versorgt werden. Freunde vom Roten Kreuz berichten, dass neu Einreisende (Frauen natürlich schwanger) sofort nach einer medizinischen Betreuung rufen und diese auch bekommen. Wer wird all das bezahlen. Bereits jetzt ist unser Gesundheitswesen auf Einschränkungen angewiesen. Die Ungebildeten und nicht an Arbeit gewöhnten Zuzüge aus dem Ausland werden in den bereits angespannten Arbeitsmarkt nicht zu integrieren sein. Die Kinder von denen werden, so wie die bereits nichtintegrierten Türken in 2. und 3. Generation nicht dankbar sein sondern wie jetzt die Erdogan Anhänger uns in den Rücken fallen. So schauts nämlich tatsächlich aus. Auch ich würde mir wünschen, die Menschheit wäre nur gut, friedlich und dankbar. Das ist aber nicht Realität. Wie sagte Scholl-Latour "wenn wir Kalkutta hereinlassen werden wir Kalkutta werden" Man sollte daher eine funktionierte Struktur eines Landes den Fachleuten überlassen und nicht den Grünen die sich lieber auf Umweltprobleme konzentrieren sollten. Und ja, ich bin grün obwohl ihr für mich absolut nicht wählbar seid. Ich bin Vegetarier, verwende keine Pestizide keine Kosmetik mit Plastikanteilen und kaufe keine billig produzierten Artikel, die von Konzernen in der Dritten Welt ausgebeutet werden (sic).
Darauf haben wir geantwortet:
Sie haben Recht: Viele Menschen in Österreich können sich mit Ihrem Einkommen keine gesunden Lebensmittel, keine ansprechende Wohnung, keine gute Ausbildung für ihre Kinder leisten, für Viele ist, wenn die Haushaltskasse leer ist, immer noch viel Monat da. Aber woran liegt das?

Das liegt nicht daran, dass zu viel Geld für Flüchtlinge oder allgemein für Soziales aufgewendet wird. Sondern das liegt daran, dass der erarbeitete Wohlstandszuwachs sehr ungleich aufgeteilt wird  und  Einkommen und Vermögen sehr ungleich verteilt sind. Zur Beseitigung dieser Schieflage trägt es nichts bei, Arme gegen noch Ärmere und sozial Benachteiligte auszuspielen. Beitragen würde dazu, beispielsweise Erbschaften (ausgenommen Betriebe), Vermögen und Finanztransaktionen sinnvoll zu besteuern. Oder, längerfristig, endlich das Schulsystem so zu reformieren, dass Bildung und damit Lebenschancen nicht mehr vererbt werden.

Dass es am Arbeitsmarkt Probleme gibt, liegt nicht an den Flüchtlingen. Sondern daran, dass die Produktivität der Betriebe stark gestiegen ist und andererseits durch die Steuerpolitik die Kaufkraft gesunken ist und Betriebe darauf reagieren. Außerdem steigt die Zahl der Beschäftigten. Dass schon bei der Integration von Gastarbeiten und deren Kindern schwere Fehler gemacht wurden und auch heute noch gemacht werden und dadurch Probleme entstehen, ist unbestritten. Die löst man aber nicht mit einfachen Parolen, sondern indem man Antworten sucht, die der Komplexität der Probleme gerecht werden.

Und welchen „Fachleuten“ sollte man die „funktionierende Struktur“ eines Landes Ihrer Meinung nach Überlassen? Leuten wie Manfred Haimbuchner, dem Polizisten und Landeshauptmann- Stellvertreter Johann Tschürtz, dem nicht amtsführenden Stadtrat Johann Gudenus, HC Strache oder  dem Flugtechniker Ing. Norbert Hofer?
 Dass sich die Grünen auf die Umwelt konzentrieren sollen, ist ein arglistiger Ratschlag. Denn erstens sind Umweltthemen mittlerweile, dank der Grünen, auch schon im Fokus der meisten anderen Parteien angekommen, und zweitens kann man auch an eine „soziale Umwelt“ denken, um die sich auch die Grünen sehr wohl Sorgen machen dürfen.
Wir wollen das zum Anlass nehmen, in Zukunft mögliche negative Reaktionen besser zu antizipieren und nach Möglichkeit bereits im Vorfeld darauf einzugehen. Der Facebook- Beitrag konnte durch seine Kürzung tatsächlich den Eindruck erwecken, wir würden die Sorgen und Ängste großer Teile der Bevölkerung einfach ausblenden. Dass dies nicht so ist, sollte auch durch unsere bisherigen Postings auf Facebook und in diesem Blog hinreichend belegt sein. Was ist Ihre Meinung dazu?

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