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Vizebürgermeister Gerhard Wannemacher (links) eröffnet die Diskussionsveranstaltung über das geplante Mercosur- Abkommen mit Michel Reimon. |
Der derzeit vorliegende Entwurf des Mercosur- Abkommens spricht dafür, das Abkommen abzulehnen. Eine sehr schmale Schicht superreicher Landbarone in Südamerika, die europäische Auto- und Chemieindustrie und die Transportwirtschaft wären die großen Gewinner, bezahlen würden die Landwirte in der EU, die Natur in Südamerika und weltweit sowie die Konsumenten durch Nahrungsmittel verminderter Qualität.
Michel Reimon, Abgeordneter der österreichischen Grünen im EU-Parlament der vorigen Legislaturperiode, hat sich in dieser Zeit intensiv mit den verschiedenen Freihandelsverträgen, die die EU verhandelt hat, befasst (TTIP, CETA). Am 23. September hat er auf Einladung der Grünen in Mödling über das Mercosur-Abkommen vorgetragen und sich einer Publikumsdiskussion gestellt. Die wesentlichen Erkenntnisse daraus in Frage-Antwortform:
Frage: Was ist das Mercosur-Abkommen?
Antwort: Das Mercosur-Abkommen soll ein Freihandelsvertrag zwischen der EU und einem Zusammenschluss mehrerer südamerikanischer Staaten werden, in denen auf einer Fläche von 72% der Gesamtfläche Südamerikas etwa 260 Millionen Menschen leben und die zusammen einen Binnenmarkt mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwa 1 Billion Dollar darstellen. Der Wert der Exporte beträgt derzeit etwa 200 Milliarden Doller, importiert werden etwa 130 Milliarden Doller jährlich.
Frage: Ist das Abkommen schon im Detail ausverhandelt?
Antwort: Nein. Derzeit liegt eine relativ kurze Zusammenfassung der bisherigen Vereinbarungen für die Entscheidungsträger in der Politik vor.
Frage: Was ist der Inhalt des geplanten Abkommens?
Antwort: Im Gegensatz zu TTIP und CETA kann man das hier relativ einfach beschreiben. Es enthält keine Investitionsschutzabkommen oder -schiedsgerichte. Für etwa 95% aller Waren sollen