Mittwoch, 8. März 2017

Österreich wurde sicherer

Die Kriminalitätsstatistik für 2016 ist da.
Sie zeigt, dass die Kriminalitätsrate in den letzten zehn Jahren relativ konstant zurückgegangen ist – bei einer Aufklärungsquote so hoch wie nie zuvor. Auch Autodiebstähle, Überfälle und Einbrüche in Wohnungen gingen zurück.
  • Die Zahl der Wohnungs- und Hauseinbrüche ist um 16,4 Prozent gesunken.
  • Die Anzeigen wegen KfZ-Diebstählen sind um zehn Prozent zurückgegangen.
  • Die Zahl der Gewaltdelikte ist um 6,9 Prozent gestiegen, dabei geht es vor allem um leichte Körperverletzung.
  • Bei Wirtschaftsdelikten hat es einen Zuwachs von 10,9 Prozent gegeben.
  • Als Cybercrime geltende Daten verzeichneten ein Plus von 31 Prozent und damit den stärksten Anstieg.
Die Strafanzeigen sind über die letzten zehn Jahre hinweg um 9,3 Prozent zurückgegangen. Im selben Zeitraum ist die Bevölkerung um 5,6 Prozent gewachsen – und damit auch die Anzahl von Menschen, die potenziell eine Straftat begehen können. Vergleicht man die Häufigkeitszahl, also die Anzeigen pro 100.000 Einwohner, dann schaffte 2016 sogar den zweitniedrigsten Wert seit 2002.

So sei der Anstieg vor allem auf Kontrolldelikte zurückzuführen: Je mehr kontrolliert wird, desto mehr Anzeigen gibt es – das gilt vor allem für Drogendelikte. Auch Innenminister Sobotka räumte ein, dass geänderte gesetzliche Bedingungen – also neue Tatbestände – ebenso zu einem statistischen Anstieg geführt haben, wie bessere Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei und eine „gesunkene Hemmschwelle“ in der Bevölkerung, Vorfälle zu Anzeige zu bringen.

Das Hauptthema in den Medien ist der Anstieg der Straftaten durch Asylwerber um 54 Prozent. Tatsächlich ist der Anteil der Asylwerber an den Tatverdächtigen von 23 Prozent im Jahr 2013 auf 18 Prozent im Jahr 2016 gesunken. Zur Kriminalität neigen junge Männer ohne Ausbildung und Perspektive auf ein Bleiberecht. Das trifft besonders auf afghanische Flüchtlinge zu. 74 Prozent der ermittelten Opfer sind keine österreichischen StaatsbürgerInnen.

Bei den Sexualdelikten geht die steigende Zahl von Anzeigen Großteils auf eine gesetzliche Erweiterung des Delikts der sexuellen Belästigung zurück, schwere Sexualdelikte wie Vergewaltigungen sind nicht gestiegen.

Die einzig wirklich sprunghafte, ja vielleicht sogar explosive Entwicklung findet sich im Bereich „Cybercrime“. Auch die Zunahme in der größten Deliktgruppe, den Wirtschaftsdelikten, ist in erster Linie Straftaten im Internet zuzuschreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen