Montag, 30. Dezember 2024

Tempolimit 80 km/h auf der A2 - gut oder nicht - warum diese Diskussion?

Foto von einer Autobahnbrücke aus aufgenommen von einem Teil der A2 Südautobahn auf Höhe Biedermannsdorfs. Auf dem Foto ist es Tag und es sind viele Fahrzeuge zu sehen, die in beiden Richtungen auf der Autobahn fahren. Auf einem Überkopf Verkehrsleitsystem ist die Beschränkung auf 80 km/h zu sehen.

Seit einigen Tagen gilt auf dem Abschnitt der A2 auf Höhe Biedermannsdorf ein Tempolimit von 80 km/h. Wir haben darüber berichtet, gleich nachdem ich die Info vom Verkehrsministerium bekommen habe. Diese Maßnahme hat angeregte Diskussionen auf diversen Social Media Plattformen ausgelöst. Einerseits gab es sehr viel Zuspruch, vor allem von Anrainerinnen und Anrainern. Gleichzeitig gibt es auch Kritik.
Ja, ich finde, dass wir auch kritische Stimmen hören sollten. Gleichzeitig kommt diese Kritik nicht nur, aber großteils von Personen, die gar nicht hier leben. Ich wage zu behaupten, dass der überwiegende Teil der Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer die Maßnahme befürworten.

Ich versuche hier, die Kritikpunkte zu beleuchten.

Die Seuchen unserer Zeit.

 

Laut Wikipedia ist eine Seuche eine „gehäuft auftretende Erkrankung zahlreicher Lebewesen an einer bedrohlichen und hochansteckenden Infektionskrankheit.“ Danach leben wir tatsächlich in einer verseuchten Welt.

Das sind die Seuchen unserer Zeit:

  • Der Neoliberalismus, der uns einredet, der Markt als übernatürliches, nicht in Frage zu stellendes Wesen trage automatisch zum Wohl aller bei und sorge für Gerechtigkeit, jeder staatlich gelenkte ökonomische Ausgleich sei hingegen des Teufels.
  • Kommunikationsplattformen, auf denen Irrglaube verbreitet und Wahrheiten verdreht und die von den größten Egoisten (Trump, Musk usw.) zu deren privatem Wohl und Machterhalt betrieben werden.
  • Falsche Propheten in der Politik, die, ebenfalls zum eigenen Vorteil, mit Emotionen an den Hausverstand appellieren, Wissenschaft verleugnen und ihren Gläubigen eine rosige Zukunft ohne eigene Anstrengung versprechen
  • Die Verächtlichmachung von Solidarität, die eigenes Wohl und Befindlichkeit über alles stellt.

Was hilft in einer verseuchten Welt? Überlegtes Vorgehen, strikte Hygiene und die Stärkung der eigenen Abwehrkräfte. Überlegung, wer was behauptet und welcher Eigennutz hinter der aufgestellten Behauptung steckt. Die Prüfung jeder Behauptung auf ihren wahren Kern hinter   emotionalisierenden Hüllen. Das Bemerken des Hinkens hinter jedem Vergleich. Die Erkenntnis, dass vorgefasste Meinungen die Wahrheit vernebeln, also als Vor-Urteile vor einem rationalen Urteil stehen.

In diesem Sinne: Gesundheit und alles Gute im Neuen Jahr!
(Frei nach Armin Thurnher)

Freitag, 27. Dezember 2024

Link-Kisterl KW 52

 

Hier wieder unsere wöchentliche aktuelle Sammlung an Links, die uns in den letzten sieben Tagen untergekommen sind und nicht anderweitig verwurstet wurden. Nicht immer "Grün". Manchmal unterhaltsamer als informativ. Nur selten mit direktem Ortsbezug. Unsere einzige Regel: Maximal zwei Sätze Erklärung/Kontext pro Link. Das muss reichen.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen:

  • Die Weltlage ist durchwachsen, doch 2024 ist auch reichlich Gutes passiert. Katharina Kropshofer hat Gedanken zusammengetragen, die Zuversicht bringen.
  • Was im Naturschutz bislang tabu war, scheint heute wie der letzte Ausweg: in die Evolution eingreifen. Sollten wir Pflanzen und Tiere genetisch manipulieren, um sie zu retten? Zum Treibhauspost-Newsletter.
  • Am 6. Dezember 2024 präsentierte Ursula von der Leyen in Montevideo voller Stolz eine neue politische Einigung zum EU-Mercosur-Abkommen. Die bereits früher geäußerte Kritik wurde entweder nicht verstanden, ignoriert oder bewusst nicht eingearbeitet. Zur aktuellen Kritik von Attac. Zu früheren Beiträgen in unserem Blog.
  • Der Wiener Neudorfer Bürgermeister Herbert Janschka über Tempo 80 auf der A2 und wie es so plötzlich kommen konnte.Zum Beitrag in seinem Blog.

 Mitmachen:

  • netzpolitik.org gehört zu den verdientesten und fundiertesten Publikationen über Netzpolitik. Um ihr Spendenziel zu erreichen müssen sie bis 31. Dezember noch 190.000€ einnehmen. Hier können Sie helfen.
  • Am 12.1. findet in Kärnten eine Volksbefragung zu einem Windkraftverbot statt, die von FPÖ und Team Kärnten initiiert wurde. Inhaltlich halten wir ein Nein zu Windkraft für blanken Wahnsinn, und wenn sie Freunde oder Verwandte in Kärnten haben, wäre jetzt der Zeitpunkt, um mit ihnen darüber zu sprechen. Zu weiterführenden Informationen auf den Seiten der Kärntner Grünen. 

Hören:

  • Der "Das Orakel" Podcast mit Meinungsforscher Peter Hajek. Diesmal nicht mit einer konkreten aktuellen Analyse, sondern einem allgemeinen Bildungsauftrag zu Meinungsforschung, wann Umfragen gut sind, was man von ihnen erwarten kann und was nicht.
  • Allen, die sich für Netzpolitik interessieren (oder wissen wollen was das ist), kann dieses englischsprachige Interview mit Meredith Whittaker (Präsidentin der Signal Foundation) nicht laut genug empfohlen werden. Über ihre Zeit bei Google, Prinzipien in einem prinzipienfreien Geschäftsfeld, den Signal Messanger und die EU als Regulator des Internets.

Anschauen:

  • Martin Moder in seinem Format MEGA (Make Europa Gescheit Again) über die HPV Impfung, deren Wirksamkeit und einen gut vernetzten Scharlatan. Und wie immer mit einem wunderschönen Hemd.
  • Die Feiertage können eine besonders schwierige Zeit für Menschen sein die allein, depressiv oder einfach an einem schwierigen Punkt in ihrem Leben sind. Nicht nur für die ein Geschenk: Al Greens Version von R.E.M.s "Everbody hurts"

Montag, 23. Dezember 2024

Keine Trendwende beim Güterverkehr!

Im Jahr 2022 wurden knapp 85 Prozent der Güter auf der Straße transportiert – und nur etwa 15 Prozent über die Schiene. Berücksichtigt man neben der Gütermenge auch die Transportentfernung, liegt der Anteil der Schiene immerhin bei knapp 30 Prozent, da sie vor allem für Transporte über größere Entfernungen genutzt wird. Ziel ist laut Masterplan Güterverkehr des Lebensministeriums aber ein Anteil von 40 Prozent bis 2040.

Die neuesten Zahlen der Statistik Austria zeigen für 2023 keine Trendwende, sondern sogar einen leichten Rückgang des Schienengüterverkehrs in der Güterverkehrsentwicklung.

Der hohe Anteil des Straßengüterverkehrs hat zahlreiche negative Auswirkungen wie Lärmbelastung, Luftverschmutzung, Staukosten und CO2-Emissionen. Er verursacht damit externe Kosten für die Allgemeinheit. So beliefen sich laut Umweltbundesamt die Kosten für CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs auf Autobahnen und Bundesstraßen im Jahr 2021 auf 319 Millionen Euro, die Kosten für Lärmbelastung auf knapp 80 Millionen Euro. Insgesamt werden die externen Kosten bis 2024 auf 613 Millionen Euro geschätzt. Bisher mangelt es im Straßengüterverkehr an Kostenwahrheit, denn die Unternehmen müssen diese externen Kosten, die sie beim Transport ihrer Güter verursachen, nicht vollständig bezahlen. Nur knapp die Hälfte dieser externen Kosten des Straßengüterverkehrs wird angelastet. Und: Wir können den Güterverkehr nur dann klimafreundlicher machen, wenn einerseits emissionsärmere Fahrzeuge eingesetzt werden und andererseits der Güterverkehr anteilig von der Straße auf die Schiene verlagert wird.

Natürlich kann man auch fragen: Müssen wir wirklich so viel auf Kosten endlicher Ressourcen produzieren? Könnten wir nicht lokaler produzieren? Güter haltbarer machen und länger nutzen? Sie weniger Modetrends unterwerfen? Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Quellen:
https://kontext-institut.at/inhalte/guetertransport-strasse/
https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:2a0bcf9b-e7b7-4aea-952e-5e716b7401bc/viz_2011_kap_7.pdf

Sonntag, 22. Dezember 2024

80er auf der A2 ist durch

Trocken und technisch: der wichtige Teil des Bescheides vom Umweltministeriums an die ASFINAG

 

Manche Brötchen bäckt man am besten ganz ruhig und unaufgeregt: Der 80er auf der A2 ist durch.

Was ist geschehen?

In den letzten Monaten wurden im Umweltministerium ohne viel Getöse Wege geschaffen, auf denen Gemeinden die unter erhöhter Lärm- und Schadstoffbelastung leiden um entsprechende Temporeduktionen ansuchen können.

Während Biedermannsdorf noch ziemlich verwordaggelt um eine Position rang (unvergessen ist die Aussendung die begann mit "Einen 140er auf der Autobahn könnten wir uns schon vorstellen. Aber nicht bei uns!") hat der Wiener Neudorfer Bürger meister Janschka den oben erwähnten Weg beschritten und schon Ende November darüber berichtet.

Heute haben wir erfahren, dass ein entsprechender Bescheid bereits vom Umweltministerium an die ASFINAG ergangen ist. Wie aus dem oben geposteten Ausschnitt ersichtlich, wird der Bereich zwischen Anfang des Industriezentrums und Höhe Laxenburg in beiden Richtungen mit 100km/h ausgeführt und dann bis Knoten Vösendorf mit 80km/h.
Das ist eine gute Nachricht auch für alle Biedermannsdorfer_innen die genau so unter der Lärm- und Feinstaubbelastung zu leiden hatten.

Wir gratulieren Ministerin Gewessler und Bürgermeister Janschka zu der astreinen Umsetzung. Ein schönes und überraschendes Geschenk, das Sie uns da unter den Christbaum gelegt haben.

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Seit dieser Artikel das erste mal online ging haben wir gesehen, dass der 80er auf A2 bereits aktiv ist . . . damit auch Applaus für die ASFINAG für die schnelle Erledigung. Und allen Biedermannsdorfern wünschen wir ein ruhigeres Fest ;)

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Als Anhang noch die Verordnung in Bild-Form oder das originale PDF:

 

Samstag, 21. Dezember 2024

Unser Schulsystem - stark verbesserungsfähig

Österreichs Schulsystem ist, sehr wohlwollend formuliert, extrem verbesserungsfähig. Wobei die Probleme schon sehr früh beginnen, beim Kindergarten oder der fehlenden aktiven Integration von Eltern mit Migrationshintergrund. Pro Schüler investiert Österreich mit 13.943 Euro fast 50 Prozent mehr als der EU- Durchschnitt, erzielt damit aber nur sehr mittelmäßige Ergebnisse, wie internationale Vergleich immer wieder zeigen.

Ein besonders drastisches Beispiel ist die Belastung der LehrerInnen im Bereich der Pflichtschulen und Oberstufen mit administrativen Aufgaben (Geld einsammeln, Listen führen, Termine managen usw.), die an ihnen hängen bleiben, statt dass sie in dieser Zeit mit den Kindern arbeiten können. Wie sehr da bei uns gespart wird zeigt der internationale Vergleich. In Österreich kommt eine administrative Arbeitskraft auf fast 15 LehrerInnen, im EU- Durchschnitt auf sieben und in den baltischen Staaten auf knapp über fünf.

Schlecht eingesetztes Steuergeld im Schulsystem verhindert, dass Kinder das in ihnen schlummernde Potential voll entfalten können. Es ist aber auch eine Gefahr für den sozialen gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Zukunftschancen Österreichs im internationalen Wettbewerb. Wissenschaft, Bildungsexperten und nicht zuletzt LehrerInnen sind sich weitgehend einig, wie unser Schulsystem verbessert werden könnte. Aber: Alle Verbesserungsvorschläge zerschellen seit Jahrzehnten an Ideologie, Bürokratie und  Föderalismus.

Vor kurzem hat der Budgetdienst des Parlaments in einer kurzen Studie die Kosten all dieser Vorschläge abgeschätzt. Hier ein Großteil der Ergebnisse zusammengefasst:

  • SekretärInnen für alle Pflichtschulen: 112 Millionen Euro jährlich
  • Mehr pädagogisches Supportpersonal (Sozialarbeiter, Schulpsychologen usw.): 590 Millionen Euro pro Jahr
  • Die Angleichung der Gehälter von KindergärtnerInnen an jene von LehrerInnen und die Verkleinerung von Kindergartengruppen: Etwa 1050 Millionen Euro jährlich und 4 Milliarden einmalig.

Das schaut zunächst nach sehr viel Geld aus. Aber derzeit geben wir für den gesamten Bildungsbereich 25 Milliarden Euro im Jahr aus, etwa ein Zehntel der gesamten staatlichen Ausgaben. Und im Vergleich überschaubare, sinnvolle Investitionen ins Schulsystem könnten viele derzeitige Probleme lösen. Am Geld kann es nicht scheitern. Für das Gesundheitswesen gibt der Staat jährlich etwa 40 Milliarden aus. Eine Lichtung des Kompetenzdschungels allein in diesem Bereich könnte, bei wahrscheinlich sogar besserer Qualität, jährlich relativ leicht über 4 Milliarden Euro einsparen. Und für politische Werbung (Inserate) wurden allein im ersten Halbjahr 2024 1039 Millionen Euro ausgegeben, davon ein großer Teil an parteinahe Medien und Boulevardzeitungen.

Quelle: Wiener Zeitung

Freitag, 20. Dezember 2024

Link-Kisterl KW 51

 

Hier wieder unsere wöchentliche aktuelle Sammlung an Links, die uns in den letzten sieben Tagen untergekommen sind und nicht anderweitig verwurstet wurden. Nicht immer "Grün". Manchmal unterhaltsamer als informativ. Nur selten mit direktem Ortsbezug. Unsere einzige Regel: Maximal zwei Sätze Erklärung/Kontext pro Link. Das muss reichen.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen:

  • Den in New York lebenden Klimaökonom Gernot Wagner machen viele Trends auf der Welt in Bezug auf den Klimawandel optimistisch. Zum Interview im Falter.
  • Das Amt für Betrugsbekämpfung geht davon aus, dass Kriminelle jährlich 800 Millionen Euro mittels Scheinunternehmen am Fiskus vorbeischleusen, um das Bargeld dann als Schwarzlohn auszuzahlen oder die Gewinne gezielt zu schmälern. Welche einfache Maßnahmen Lohndumping und Abgabenhinterziehung zurückdrängen könnten, erklärt der Chef der Finanzpolizei in diesem leider gekürzten Beitrag im Profil.
  • Eine recht kühle und strukturierte Analyse wie soziale Netzwerke beschaffen sind, wie X/Twitter beschaffen ist, wie es sich von anderen sozialen Netzwerken unterscheidet und warum es jetzt wahrscheinlich unumkehrbar auf sein Ende zusteuert. Zum Beitrag.
  • Die schottische Abgeordnete Monica Lennon hat ein Gesetz ausgearbeitet, das CEOs für Umweltzerstörungen ihrer Unternehmen persönlich zur Rechenschaft ziehen, mit Gefängnisstrafen von bis zu 20 Jahren bedrohen und den Straftatbestand des Ökozids schaffen würde. Damit wäre Schottland das erste Land der EU mit einer derartigen Regelung. Zum (englischsprachigen) Beitrag der BBC.
  • Der Folksänger Lead Belly besang mit seinem Song "Scottsboro Boys" eine traurige und schändliche Geschichte aus dem amerikanischen Rassismus und schloss mit den Worten "Stay woke, keep your eyes open". Damit meinte er aus der damaligen Situation heraus vor allem die Wachsamkeit gegen die amerikanische Strafverfolgung, aber auch gegen Manipulation und Täuschung. Zum Blogbeitrag von Karl Wagner

Sehen:

  • Der für alle, die ihn damals kennenlernten, unvergessliche Hermes Phettberg in einem lustigen Interview mit Armin Thurnher in einer 14 Jahre alten „Nette Leit Show“.
  • Die Volksschullehrerin Ilkay Idiskut, bekannt aus dem Film „Favoriten“, im ORF- Interview zu den Mängeln unseres öffentlichen (Volks-)Schulsystems.

Belohnung für hinterher:

  • Charles Mingus war bekannt für seinen köstlich-gefährlichen Eggnog. Und als Jazz Bassist. Zum Beitrag.

Sonntag, 15. Dezember 2024

Geh bitte . . .

Die Bank um die es geht. Die Beschriftung wurde leicht angepasst, um dem "Künstler" nicht noch mehr Reichweite zu bieten.


Es ist einfach nur lästig. Da stellt man sich für viele Stunden in die Werkstatt um etwas lässiges, hübsches zu schaffen das auch noch ein Zeichen setzt . . . und dann kommt ein Rotzlöffelchen und schmiert es in ein paar Sekunden recht ideen- und talentlos an.

Unsere Regenbogenbank auf der Laxenburger Allee war nicht die einzige Fläche die in den letzten Wochen mit ein und dem selben Schriftzug verunstaltet wurde. Aber da das "mein Baby" ist, ärgert es mich naturgemäß am meisten.

Aber jetzt ist aus. Ich mag nicht mehr die Augen verdrehen wenn ich da vorbei radle. In den Weihnachtsferien werde ich die Lehne der Bank abmontieren, sie mit meinen Kindern anschleifen und einen neuen Anstrich machen.

Wie man im Amerikanischen sagt: "no glory in maintenance" (zu deutsch "Instandhaltung ist nicht glorreich"). Aber sie muss getan werden, wenn man schöne Sachen die man einmal gebaut hat nicht dem Verfall oder Deppen preisgeben will.

Und wenn die Bank wieder beschmiert wird?
Dann übermale ich das wieder. Und zeige die Sachbeschädigung vorher an.


(Was mich fast am meisten ärgert: die Schmierage bringt mich dazu, mich zu äußern wie ein alter grantiger Mann. Natürlich BIN ich ein alter grantiger Mann. Aber normalerweise versuche ich das nicht so offen zu zeigen.)
 



Freitag, 13. Dezember 2024

Link-Kisterl KW 50

 Hier wieder unsere wöchentliche aktuelle Sammlung an Links, die uns in den letzten sieben Tagen untergekommen sind und nicht anderweitig verwurstet wurden. Nicht immer "Grün". Manchmal unterhaltsamer als informativ. Nur selten mit direktem Ortsbezug. Unsere einzige Regel: Maximal zwei Sätze Erklärung/Kontext pro Link. Das muss reichen.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen:

  • Zwei Drittel der Österreicher sind für eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik in der EU, immerhin 53 Prozent wären für eine gemeinsame Einwanderungspolitik. Dieser kurze Bericht von dieSubstanz.at fasst die Ergebnisse einer Eurobarometer- Umfrage zusammen.
  • Die ÖVP sitzt seit fast vier Jahrzehnten in der Regierung, die Schuld für alle möglichen Krisen sieht sie immer bei anderen. Statt den Kurs zu korrigieren, klammert sie sich immer fester an die verantwortliche Ideologie. Natascha Strobl kommentiert in MOMENT.at
  • Rund 100.000 Menschen mit syrischem Migrationshintergrund leben in Österreich, nicht wenige dürften hierzulande auf die Welt gekommen sein und das Land ihrer Vorfahren nicht kennen, ein paar Tausend von ihnen haben die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen. Alle Geflüchteten zusammen, die zwischen 2015 und 2022 nach Österreich gekommen sind, werden im kommenden Jahr etwa gleich viel in unser Sozialsystem „einzahlen“, wie sie an staatlichen Leistungen bekommen, sind also auf dem Weg zu Nettozahlern zu werden, über die eine alternde Gesellschaft wie die unsere, die noch dazu mit einem riesige Budgetloch konfrontiert ist, froh sein müsste. Zum Artikel von dieSubstanz.at
  • Wie lernresistent muss man sein, um an einer seit Jahren verfolgten Strategie festzuhalten, die all die Jahr nur Verluste gebracht hat? Wie faktenfrei und für Österreich und sie selbst schädlich die derzeitigen Äußerungen der ÖVP zum Umgang mit syrischen Staatsangehörigen ist, lesen Sie in diesem Kommentar von Johannes Huber.
  • Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Mobilitätskonzepte, um ihre Angestellten vom Auto aufs Rad, in Fahrgemeinschaften oder in öffentliche Verkehrsmittel zu bringen. Was Firmen tun, damit ihre Mitarbeiter:innen das Auto stehen lassen, lesen Sie in diesem Beitrag des „Standard“.
  • Seit 2015 hat sich das Vermögen von Milliardär:innen weltweit verdoppelt. Die Zahl der Milliardär:innen ist seit 2015 von 1.757 auf 2.682 angestiegen, ihnen gehören rund 14 Billionen Dollar. Zum Billionaire Ambitions Report 2024.
  • Wie sich eine Partei um den Nikolo sorgt und wohin das Geld aus dem Corona-Wiedergutmachungsfonds fließt lesen Sie in diesem Beitrag des Falter.
  • Ein Labor in Wuhan legt Daten zum Ursprung von SARS-CoV-2 vor: Zum Beitrag im Profil.
  • Von Tag zu Tag steigen IT-Attacken auf Einzelpersonen, auf Unternehmen oder ganze Bundesländer, daher muss die Stärkung der IT-Sicherheit oberste Priorität haben. Ein Forderungspapier von epicenter.works an die Regierungsverhandler.
  • In der Nacht des 22.Oktober ging eine Steinlawine auf die Piste Nr.36 im Pitztaler Gletscherskigebiet nieder, erst eine Woche später wurde darüber in den Medien berichtet. Über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf Gletscher und hochgelegene Schigebiete lesen Sie in diesem ORF-Beitrag. 
  • Leider nicht bei uns (und leider auch nicht wirklich günstig): aus alten Fahrradrahmen neuen Lastenräder machen. Zum Beitrag von kraftfuttermischwerk.
  • Nach diesem Artikel der WZ bin ich immer noch nicht begeistert von Wasserstoff-Autos. Aber er skizziert zumindest eine mögliche Zukunft für sie.

Hören:

Anschauen:

  • Die Auffassung, eine Volkswirtschaft könnte netto sparen, ist falsch, denn Sparen bei dem einen Wirtschaftssubjekt führe gegenwärtig notwendig zu einem Einkommensausfall bei einem anderen Wirtschaftssubjekt, sodass dann irgendjemand in der Volkswirtschaft auf seinem Angebot sitzen bleiben muss. Wenn Sie diese These von Heiner Flassbeck, ehemaliger deutscher Staatssekretär und ehemaliger Abteilungsleiter bei der UNCTAD kennenlernen wollen und sich etwas Zeit dafür nehmen wollen, gibt hier eine Aufzeichnung eines Interviews mit ihm.
  • Ein erster, sehenswerter Rückblick aufs Jahr 2024 vom ersten deutschen Fernsehen "Das Erste"
  • Dass die Finanzierung unserer Pensionen in Gefahr ist reden uns neoliberale Medien, Thinktanks und Parteien nur ein, um Verschlechterungen zu rechtfertigen. Ein sehenswertes kurzes Video dazu. 
  • Eine zwanzigminütige Dokumentation über Theo Jansen und seine Strandbeesten. Der Name sagt ihnen vielleicht nichts aber sie haben sie sicher schon gesehen.
  • Pruitt-Igoe in St. Luis war als visionäres soziales Wohnbauprojekt gedacht, ging aber dermaßen schief, dass es nur 20 Jahre nach der Fertigstellung wieder abgerissen wurde. Man Fazit nach den beiden Links: zu megalomanisch und zu wenig Gedanken über Instandhaltung gemacht. https://www.youtube.com/watch?v=Tt7IJEaavfU und https://99percentinvisible.org/episode/episode-44-the-pruitt-igoe-myth/

Belohnung für hinterher:

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Eine ganz besondere Gemeinderatssitzung - Bericht

 

Gleich zu Beginn ein kleiner Spoiler, weil es uns einfach sehr freut:
Gegen Ende der Sitzung haben wir erreicht, dass einige Vereine, die wichtige soziale Arbeit leisten, gefördert werden. Mehr dazu unter TOP "Subventionen und Mitgliedsbeiträge".

Auch sonst war die heutige Gemeinderatssitzung in vielerlei Hinsicht einzigartig:

  • Sie war die letzte in diesem Jahr.
  • Sie war auch die letzte vor der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2025
  • Und, sie war die letzte mit „nur“ 21 Gemeinderätinnen und Gemeinderäten.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Soziale Gerechtigkeit bei Wohnungsvergaben

Gemeindewohnungen sollen Biedermannsdorfer:innen in schwierigen Lebenssituationen eine Sorge abnehmen und ein sicheres Dach über dem Kopf ermöglichen. Nach sechs Jahren intensiver Bemühungen und hartnäckigem Einsatz konnten endlich neue Vergaberichtlinien für Gemeindewohnungen beschlossen werden. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz und Fairness.

Wie war die Situation bisher?

Bisher gab es zwar Richtlinien für die Punktevergabe bei Wohnungsbewerbungen, doch diese wiesen erhebliche Schwächen auf: Jedes Mitglied des Sozialausschusses konnte innerhalb eines vorgegebenen Punktebereichs selbst festlegen, wie viele Punkte pro Kategorie vergeben wurden. Diese individuelle Bewertung wurde nicht dokumentiert, sondern direkt vernichtet.
Am Ende erhielt die Person mit der höchsten Gesamtpunktezahl die Wohnung. Dieses System war anfällig für subjektive Entscheidungen und Vergaben nach Sympathie anstelle objektiver Kriterien.

Was hat sich geändert?
Endlich wurde unserer langjährigen Forderung nach fixen Punktvorgaben entsprochen. Künftig ist genau geregelt, wie viele Punkte für verschiedene Kriterien vergeben werden – etwa für Haushaltsgründung oder Trennung/Scheidung.
Diese fixen Vorgaben ermöglichen klare Nachvollziehbarkeit: Jede Wohnungssuchende Person erhält eine objektive Bewertung, die transparent zeigt, wie viele Punkte in welcher Kategorie vergeben wurden. Das schafft Fairness und Vertrauen.

Ein Schritt in Richtung soziale Gerechtigkeit

Die neuen Richtlinien stellen sicher, dass Gemeindewohnungen denjenigen zugutekommen, die sie am dringendsten benötigen. Ein transparenter, objektiver und nachvollziehbarer Vergabeprozess ist ein wichtiger Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit in unserer Gemeinde.

Wo die neuen Vergaberichtlinien noch Verbesserungspotenzial haben, erfahren Sie im Blog von UGR Karl Wagner.

GR Martin Firsching

Dienstag, 10. Dezember 2024

Schutz unserer Hunde – Ein Aufruf zum friedlichen Miteinander

In Biedermannsdorf kam es kürzlich wieder zu einem besorgniserregenden Vorfall: Ein kleiner Hund wurde durch Giftköder schwer verletzt, die jemand über einen Gartenzaun geworfen hat. Glücklicherweise überlebte der Kleine nach intensiver tierärztlicher Behandlung. Leider sind solche Fälle von Hundevergiftungen oder Angriffen und Drohungen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern gegenüber kein Einzelfall – auch im restlichen Ortsgebiet werden immer wieder ähnliche Vorfälle gemeldet.

Es wird uns auch öfter gemeldet, dass Hunde über Zäune angeschrien, angespuckt oder mit Dingen beworfen werden. Eines ist jedenfalls klar. Ein friedliches Miteinander fördert so ein Verhalten nicht. Denn Hunde, die derlei Erfahrungen machen, lernen dadurch sicher nicht, sich am Zaun ruhiger zu verhalten.

Rechtliche Konsequenzen bei Tierquälerei:
Nur damit eines klar ist: Die Vergiftung oder anderweitige Schädigung von Hunden ist in Österreich streng verboten und fällt unter das Tierschutzgesetz (§ 222 StGB). Tierquälerei wird mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren geahndet. Darüber hinaus können Täter auch für Tierarztkosten oder sonstige Schäden haftbar gemacht werden. Eine vorsätzliche Handlung zieht schwerwiegende Konsequenzen nach sich, da Tiere in Österreich rechtlich glücklicherweise besonders geschützt sind​.

Toleranz und Gewaltfreiheit
Uns ist ein friedliches und respektvolles Miteinander sehr wichtig. Hunde sind Teil vieler Familien und tragen zur Lebensqualität und auch zur Sicherheit bei. Konflikte können wir vermeiden, durch gegenseitige Rücksichtnahme und offene Kommunikation. Wer sich durch Hunde oder deren Verhalten gestört fühlt, soll bitte zuerst das Gespräch mit den Hundehaltern suchen. Vor einem bellenden Hund am Gartenzaun stehenzubleiben und ihn anzuschreien, beruhigt ihn sicher nicht und führt eher dazu, dass dieser noch mehr bellt. Gewalt und Ärgern ist niemals eine Lösung.

Maßnahmen zur Prävention
Hundebesitzer sollten ihre Tiere stets beaufsichtigen und darauf achten, dass sie nichts vom Boden aufnehmen. Auch das Training, keine unbekannten Gegenstände zu fressen, kann lebensrettend sein. Gleichzeitig bitten wir Sie, liebe Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer, wachsam zu sein und verdächtige Aktivitäten sofort der Polizei oder dem Gemeindeamt zu melden.
Gemeinsam können wir dazu beitragen, unsere Gemeinde sicherer und lebenswerter für alle zu machen – Menschen wie Tiere. Vielen Dank.

Weitere Informationen zu rechtlichen Regelungen und Tipps zum Schutz von Hunden finden Sie hier:
hundehalterverband.at 

Ihre gfGR Simone Jagl

Samstag, 7. Dezember 2024

Link-Kisterl KW 49


Hier wieder unsere wöchentliche aktuelle Sammlung an Links, die uns in den letzten sieben Tagen untergekommen sind und nicht anderweitig verwurstet wurden. Nicht immer "Grün". Manchmal unterhaltsamer als informativ. Nur selten mit direktem Ortsbezug. Unsere einzige Regel: maximal zwei Sätze Erklärung/Kontext pro Link. Das muss reichen.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen

  • Elon Musk könnte sich durch das Department of Government Efficiency selbst bereichern. Oh wie überraschend . . . Zum Bericht des Guardian.
  • Was drei Nobelpreisträger vom Einfluss der sozialen Medien auf die Gesellschaft halten, wird in diesem Beitrag von Armin Thurnher prägnant zusammengefasst. Zum Artikel des Falter.
  • Der Poker für eine Dreierkoalition ist eröffnet, zeitgleich nehmen auch die Störmanöver zu und Herbert Kickl startet eine neue Werbeoffensive für Blau-Schwarz in höchsten Wirtschafts­kreisen. In der ÖVP lauern die Fans von Sebastian Kurz auf die ­ultimative Gelegenheit für ein Comeback ihres Idols. Zum Artikel im „Trend“.
  • Die Schweizer haben´s verstanden: Mehr Autobahnen bringen mehr Verkehr. Das Geld soll besser in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und sichere Radwege investiert werden. Zum Beitrag von Swissinfo.

Hören

  •  Seit Jahrtausenden sagt eine Generation über die nächstjüngere sie sei dumm, obergescheit, faul, zu leistungsbezogen, arrogant, undankbar, moralisch überheblich, moralisch korrumpiert, verweichlicht, verroht oder unkultiviert und generell immer schlecht angezogen.
    Die NDR Synapsen werfen (als Teil einer generell interessanten Serie über Jugend und Digitalisierung) einen wissenschaftlich kühlen und differenzierten Blick auf die aktuelle Erzählung, die heutige Jugend sei zunehmend gewalttätig.
    Zur Eprisode der NDR Synapsen (Inhalt weitestgehend auch für Österreich gültig).
  • Seit diesem Freitag ist die Wiener U2 wieder in Betrieb!
    Alles was sie über die U2/U5 und das Öffinetz wissen wollten und noch ein wenig mehr!
    Zur Epsidode von "Was wichtig ist" (Die Presse).
  • Der Übermedien Podcast ist im Allgemeinen zu empfehlen. Aber die aktuelle Folge über Kriminalitätsberichterstattung ist besonders gut.
  • Leider Gottes ist der Zustand der Welt aktuell so, dass man sich über Wehrpolitik informieren sollte. Der "Sicherheitshalber" Podcast bietet dazu sehr qualitativen informierten Inhalt und ich möchte hier zwei Episoden empfehlen:
    • die aktuelle Episode von der Buchmesse Wien über europäische Sicherheitspolitik mit und ohne Trump.
    • eine ältere Episode über Neutralität (Warnung: das ist ein deutscher Podcast. Die haben einen anderen Blick auf das Thema als die meisten Österreicher)

Schauen

  • Das Zusammenlegen der Krankenkassen unter der Regierung Sebastian Kurz hat nicht die damals versprochene „Patientenmilliarde“ eingespart, sondern war eine dreiste Lüge. Ob Gesundheit endgültig zum Luxus wird und wie man das vermeiden könnte, können Sie in dieser ORF-Sendung anschauen.
  • Die Bild-Spur: Aufnahmen einer sehr seltenen Tiefseeschnecke.
    Die Ton-Spur: Aufnahmen von Wissenschaftlern die sich sehr freuen eine seltene Tiefseeschnecke gefunden zu haben ;)
    Weiter auf YouTube.

Die Belohnung für Hinterher



Mittwoch, 4. Dezember 2024

Bevölkerungsentwicklung, Asyl und Zuwanderung in Österreich

Bis 2040, das ist in knapp 15 Jahren, wird die Bevölkerung Österreichs um eine halbe Million Menschen anwachsen. Das ist so viel wie die derzeitige Bevölkerung von Graz und Linz zusammen. Soll es für diese Menschen Wohnungen, Spitäler, Ärzte, öffentliche Verkehrsmittel und für ihre Kinder Plätze in Kindergärten und Schulen geben, dann müssten in diesen 15 Jahren praktisch Linz und Graz samt aller Infrastruktur neu aus dem Boden gestampft werden.

O.k., stimmt nicht ganz, denn der Anteil der über 65-jährigen wird stärker wachsen, der Anteil der Jungen, Erwerbstätigen wird etwas schrumpfen. Man würde also etwas weniger zusätzliche Schulplätze, dafür aber mehr Ärzte und Pflegeeinrichtungen brauchen. Alles in allem bliebe die Aufgabe aber gewaltig. Wie realistisch sie lösbar ist, kann sich jeder selbst ausmalen.

In diese Situation kommen wir nicht, weil wir für Einwanderer so attraktiv wären. Sondern durch schlechte Lebensbedingungen, Umweltschäden und Kriege anderswo, also aus Gründen, die wir keinesfalls allein, bestenfalls als EU abmildern können.

Österreich wird durch Zuwanderung wachsen, die deutlich von Asyl abgegrenzt werden muss. Zuwanderung werden wir brauchen, um die Überalterung unserer Bevölkerung zu kompensieren und unser Sozialsystem, unsere Pensionen weiter finanzieren zu können. Aber das muss kontrollierte Zuwanderung von Menschen sein, die die von uns benötigten Qualifikationen mitbringen und sich bei uns niederlassen und integrieren wollen. Wir müssten aktiv um sie werben und für sie viel attraktiver werden, etwa deren im Herkunftsland erworbenen Qualifikationen unbürokratisch anerkennen und sie bei der Integration vom ersten Tag an unterstützen.

Das geht nicht mit einer Politik wie sie vor allem die ÖVP betreibt, die seit Jahrzehnten für Integration, Innen-, Außen- und EU-Politik verantwortlich ist, Pfründe verteilt und Mängel verwaltet, die mit ihrer unverantwortlichen Bildungspolitik in Österreich geborenen Kindern von Zuwanderern den Spracherwerb und eine zukunftssichernde Schulausbildung extrem erschwert und damit auch das öffentliche Schulsystem insgesamt demoliert.

Und es geht noch viel weniger mit einer Politik, die “Remigration” fordert, genau wissend, dass das menschenrechtswidrig und rechtlich in der EU nicht durchsetzbar ist; die alles tut, um die bereits Zugewanderten in prekären Lebensverhältnissen zu halten und ihnen das Leben möglichst schwer zu machen; die so dazu beiträgt, total frustrierte, unangepasste Jugendliche ohne Zukunftsaussichten und mit unakzeptablen Wertvorstellungen hervorzubringen, denen für ihr Berufsleben und ihre Integration die nötigen Sprachkenntnisse fehlen; die das offenbar bewusst tut, um damit Unzufriedenheit und Ängste in der Bevölkerung weiter – und noch besser – zum eigenen Vorteil schüren zu können.

Aber es könnte gehen: Mit einer starken, geschlossen auftretenden EU, die ihre derzeitigen Pläne zu diesem Themenkomplex umsetzt und dabei zwar nationalstaatliche Interessen berücksichtigt, sich aber davon nicht blockieren lässt; mit mehr oder weniger drastischen Änderungen unserer nationalen Politik bei Integration, Innen-, Außen-, Asyl- und Bildungspolitik (die wir teilweise schon allein aus rein nationalem Interessen bräuchten und wo auf Druck der Grünen schon einige zaghafte Verbesserungen  erreicht wurden); mit einer Politik, die die Bevölkerung für diese Änderungen wenn schon nicht begeistert, aber zumindest mitnimmt; und mit einer Bevölkerung, die sich nicht durch Panikmache einschüchtern lässt, die Notwendigkeit von Änderungen einsieht und den Mut aufbringt, sich auf solche Änderungen einzulassen.

Quellen und weitere Informationen:
Statistik Austria
https://www.wienerzeitung.at/a/quo-vadis-oesterreich
https://www.derstandard.at/story/3000000246175/hart-oder-herzlich-wo-sich-die-koalition-bei-asyl-und-zuwanderung-treffen-koennte

Frühere Blogartikel zum Thema:
https://gruenebiedermannsdorf.blogspot.com/2015/05/rede-von-christine-nostlinger-zu-flucht.html
https://gruenebiedermannsdorf.blogspot.com/2023/10/eine-million-mehr.html
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